Wernercopter_ Werner hebt ab
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Da ja jetzt wieder grössere Baumassnahmen notwendig waren, bekam Werner auch noch ein neues Fahrwerk für sein Fluggerät.
Die Teile stammen grösstenteils wieder aus der Grabbelkiste. Jedenfalls wurde dazu nichts extra eingekauft. Einfach mal durch die Kisten und Kästen streunen...
Die Lager der Bogenlenker z.B. entstammen den Fahrwerksversuchen am Navajo
Die Räder sind aus einem Bausatz von Monogram für einen Ford Hot Rod, die Federbeine hat ein MTA4 S28 gespendet.
Die Fahrwerksaufnahme im Chassis wurde vom alten Fahrwerk übernommen.

Taxying auf dem Platz klappt damit jetzt wunderbar, die Kiste wird sehr schnell sehr schnell (und hat einen mangels Radbremsen fürchterlich langen Anhalteweg)

Taxying... ja, das muss ich jetzt erstmal üben. Der Kerl kann sich tierisch zur Seite neigen.


Weil: gibt man Nick vor, neigt sich die Paddel-, und damit die Rotorebene nach vorne.
Dreht man jetzt zwecks Änderung der Fahrtrichtung (nein, ich baue immer noch keinen Wurstblinker an!) das Heck, bleibt die Rotorebene natürlich in der ursprünglichen Richtung stehen, und es braucht eine leichte Eingabe auf Roll.
Sonst fällt Werner um.

Ist dann natürlich prompt passiert.
Nur gut, dass der Junge angeschnallt war!


Dabei ist eins der AirTec-Blätter etwas aufgeplatzt, und Werner verlor seinen rechten Arm. Der wurde dann in einer Nacht-& Nebel-OP fachgerecht wieder angebracht. Er muss jetzt erstmal einen leichten Gips an der Schulter tragen. Was ihn natürlich vom Fliegen nicht abhält.




Ja, und dann... und dann... gibt es diesen Thread hier: Der Einblattrotor-Test

Das wollte ich ja auch schon länger machen, und nachdem erst Jürgen Behrens von microHELIS.de mich darauf ansprach, und dann Engelbert mit dieser Geschichte kam, war es soweit:
Ich hatte ja noch die M-Blades, eines krumm, das andere einwandfrei.
Und die M-Blades sind nunmal um Welten besser als die AirTec, selbst wenn Letztere nur knapp ein Drittel kosten...
Ausserdem kann ich die einfach durchsägen, ohne sie in der Struktur zu schwächen, das ist stranggepresstes Aluminium.

Na, also etwas gerechnet, und mal wieder eine Nacht in der Werkstatt verschwinden.
Das Gewicht, bestehend aus einer geheimsnisvollen Mixtur von Zink und Kupfer, stiftete mir mein Vereins-und Vorstandskollege Tom. Vielen Dank hierfür!

Das Resultat: fliegt! Fliegt saugeil! Klingt noch viel saugeilerererer!

Ich hatte letzthin mit den AirTec einen Schwebestrom von etwa 7A gemessen.
Ich werde nochmal messen, wobei sich jetzt schon abzeichnet, dass die Flugzeiten trotz erheblich gesteigerter Drehzahl (vorher 1040U/min bei 35% Regleröffnung, jetzt 60%, Drehzahl noch nicht gemessen) angestiegen sind. Grob geschätzt sollten etwa 20% mehr Flugzeit drin sein.

Blattstummel mit Gegengewicht auswiegen

Die Hohlräume im Blattstummel sind komplett mit Uhu plus endfest300 gefüllt und an der Heizung gehärtet.
Der M4-Gewindestab passt perfekt in das Blatt, und ist mit viel endfest 300 eingeklebt.

Das Austarieren ist dermassen empfindlich, dass sich schon eine halbe Umdrehung an den Muttern am Gewicht (in Vibrationen) bemerkbar macht.
Zur Aussteifung kam noch ein Kohlerohr über die Gewindestange.

Als ich damit das erste Mal auf den Platz kam, hatte ich nur ein Rotorblatt in der Hand, und dann "plötzlich festgestellt", dass ich das zweite daheim vergessen hätte... sofort bei den Kollegen hektisches Gewusel am Platz, ob einer für Werner passende Blätter hätte. Hat natürlich niemand, der ECO8 hat schmalere Blattwurzeln, als der T-Rex...
Als ich dann das Stummelblatt aus der Tasche zog, hätte man die Gesichter photographieren müssen...
Nur Mario und Tom waren vorher eingeweiht, und haben die Show mit durchgezogen. Der Spass musste einfach sein


Beim Montieren der Blätter, bzw, was davon übrig ist, war ich dann schon echt aufgeregt.
Die Aufregung stieg dann dermassen an, dass ich mich wie ein Anfänger vor dem allerersten Start gefült habe. Und ich bin als Testpilot fü RC-Helis einiges gewohnt.
Es half nix, die Fuhre musste in die Luft. Werner wollte sein schickes neues Spielzeug nun aus ausprobieren. Nun, wohlan!


Mann, hatte ich weiche Knie!

Akku angeschlossen, den Heli auf's Grün platziert, und nach einem kurzen Funktionscheck und kräftigem Durchatmen den Motor gestartet.
Das ist ein ganz unglaublicher Anblick, wenn solch ein asymmetrischer Rotor anfängt, sich zu drehen. Man glaubt einfach nicht, dass das gehen kann.
Kurzes Schütteln, aber das war zu erwarten, die "Blätter" müssen sich ja erst ausrichten. Danach schüttelte jedenfalls nichts mehr. Nur meine Knie waren mehr denn je am Schlottern.
Sanft Pitch rein. Gaanz gaanz sachte. Und dann hob Werner ab. Ich war so nervös, dass ich die Steuerknüppel kaum halten konnte, aber die Fuhre flog. Glücklicherweise wurde auch gefilmt. Solch einen historischen Moment muss man doch schliesslich festhalten.

Der Heli fliegt tatsächlich vibrationsfrei.
Die Drehzahl muss aber leider noch etwas hoch, ich habe auf Pitch doch etwas wenig Reserve. Zyklisch ist die Reaktion allerdings wie vorher mit zwei Blättern.
Das Flugerlebnis ist jedenfalls einmalig.


Nun also mal Videos dazu:
Der Erstflug:
Sehr unruhig. Einmal war es, wie an unserem Platz meist der Fall, recht windig. Zweitens hatte ich Mühe, aufrecht stehen zu bleiben, und den Heli zu steuern.
Wer nicht nachfühlen kann, wie sich das anfühlt, mag das einleitende Kapitel aus Dieter Schlüters Buch lesen, wo er seinen ersten Flug beschreibt.
So dermassen aufregend war die Fliegerei für mich schon lange nicht mehr.
Video
Monoblatt, Flug Nr. 1 Monoblatt, Flug Nr. 1

Das dürfte so der dritte Flug etwa sein:
Video (Youtube)
Werner in der Halle

Immerhin: keine Vibrationen.
Das unruhige Heck resultiert aus einer veränderten Heckübersetzung (ich musste mit der Rotordrehzahl hoch, da wäre das Heck mit der bisherigen übersetzung geplatzt)
Das muss ich jetzt halt erfliegen, welche Empfindlichkeit da passt.

Die Einstellung des Gegengewichtes ist alles andere als trivial. Die berechnete Position passte nicht ganz exact (ich hatte da allerdings die Gewindestange und die Harzfüllung nicht berücksichtigt)

Und? Die Aufregung? Hat sich gelohnt! Das Flugerlebnis ist wirklich wunderbar!



Ich hab mal Drehzahlen, für die Wissbegierigen:

Bei den ersten Flügen waren es 1450U/min.
Damit fliegt er sauber, hat ausreichend Kraft.
Auf Pitch reagiert er etwas träger, als vorher mit zwei Blättern, zyklisch ist er aber interessanterweise genauso agil.
Zur Landung flaren kommt jetzt echt Sahne. Da ist nicht mehr so viel Leistungsüberschuss, wie bei den sonst gewohnten Antrieben (der Motor ist ja auch zusätzlich schwächer als üblich gewählt)

Zuletzt habe ich mit 1550U/min getestet.
Da werden Akku und Motor warm, die Flugzeit sinkt wieder etwas, und ich finde ihn nervös.
Mal schauen, ob ich mir irgendwo einen Logger leihen kann, mich interessieren die Ströme.

Apropos Akku: der muss demnächst wohl ersetzt werden... er hat ja nun schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, und konnte im letzten Jahr leider gar nicht gepflegt werden...
Aktuell komme ich auf umrum ~9 Minuten, was mir echt etwas wenig ist.

Das neue Fahrwerk bewährt sich. Schwer geländegängig ist er damit.
Und er wird sehr schnell sehr schnell. Bremsen ist eine Kunst, das muss ich immer noch üben.


So sehr das Fliegen mit dem Monoblatt auch Spass macht, so fliegt Werner doch gern auch mit zwei Blättern. Das ist quasi die fliegende Ausgabe eines Convertible.
In diesem Video sieht man auch sehr schön, dass Werner auch schnell kann. Nur ist diese Wiese dafür viel zu klein.

Video



Dann habe ich mal etwas für die Sicherheit des Piloten getan. Angegurtet ist er schon eine Weile, aber jetzt bekam er auch mal noch einen Augenschutz. Natürlich nach Werner-Art.

Die erste Version:


die erste Version

Die zweite Version:

die zweite Version


Dann gab es mal wieder einen Crash.
Erst dachte ich, das Heckservo spinnt, aber inzwischen weiss ich, dass die Schiebehülse auf der Heckwelle geklemmt hat. Es ist nicht viel passiert, nur sind die schönen S-Schlag-Blätter von AirTEC jetzt hinüber Da ich das Heck gerade erst neu aufgebaut hatte, weiss ich grad nicht, warum das geklemmt hat. Allerdings bin ich in 2014 speziell mit dem Wernercopter mehr als in den ganzen letzten Jahren zusammen geflogen. Das ist wohl wie damals mit dem Käfer: läuft, und läuft, und läuft... und deshalb schaut man weniger nach der Mechanik. Mea culpa

Ansonsten gab es kleine Ergänzungen und änderungen.
Ich habe mal aus 0,5er PS-Platte Chassisverkleidungen geschnitten.
Die Turbinenatrappen, die das Hauptzahnrad verstecken, sind aus Blisterpackungen von Energiesparlampen geschnitten, der Turbinenauslass ist ein Blindstopfen, wie man ihn auf den Wasseranschlüssen an Heizkörpern findet.





Der Motor wurde warm... tja, der Lehner ist hin, genauer, die Magnete. Zusätzlich ist noch der vordere Lagerschild ausgeschlagen, das Kugellager hat darin Spiel.
Mal schauen, was eine überholung kosten würde.
Es war also gar nicht der Akku...

So habe ich dann einen Kontronik Fun eingebaut, der ja als Antrieb für den ECO8 gedacht ist, und hier gut zurecht kommen sollte. Dachte ich. Allein, das Kraftwerk wurd heiss. Kochend heiss. Er stank schon.

Das ging also auch nicht.


Also musste ein anderer Motor her.


Jetzt ist ein NTM Propdrive 35-36 @1800kV verbaut.
Süss, was? Ja, man kann mit einem 450er Motor im 500er fliegen.




Die Ströme mit dem neuen Motor sind mit knapp 12A zwar etwas höher, als mit dem Lehner (der brauchte zum Schweben grade mal umrum 8A), aber immer noch verträglich.

Akku ist derzeit ein 3s 5800er SLS APL.

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...to be continued...
in der freien Wildbahn