Wernercopter_ Werner hebt ab
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Im Mai 2011 hatte ich das Vergnügen in Mannheim auf dem Gelände eines ehemaligen Klär-& Pumpwerks fliegen zu können.
Naja... Es war ein wenig kompliziert, weil der Mensch, der fotografieren wollte, einfach nicht kapierte, dass er mir nicht in's Flugfeld zu laufen hatte, trotz vorheriger eindringlicher Ansage... dazu noch etwas Wind und schwierige Architektur...

Erstmal ein paar Impressionen:

...und dann lief der Photograph mir einmal zu oft in den Weg, ich wurde nervös& erwischte, während ich hinter dem Geländer flog, den Motor-Aus... bis der Motor wieder angelaufen wäre (wir erinnern uns, das ist ein Jazz, der da werkelt) wäre Werner schon in der Grube baden gegangen, also blieb nur der Versuch per AuRo... klappte auch ganz knapp, ich bekam den Heli noch über's Geländer und ein Stück weit Abstand, aber dann gab's einen Blade-Stop in knapp 1,5m Höhe... zwar konnte ich den Heli noch gerade absetzen, aber er kam zu schnell runter.
Immerhin: das Hauptfahrwerk hat excellent gearbeitet!

Einige der abgefallenen Teile habe ich dann noch aus der Grube holen dürfen, es war glücklicherweise nicht so arg viel Wasser drin.
Die Rotorblätter haben den harten Aufsetzer glücklicherweise überlebt.


Das Resultat:


Ein Hühnerfuss von Werner abgesprengt, Fass gerissen, Heckrohr geknickt, Heckfahrwerk abgerissen, Teile wie der Auspuff ab... der Heckriemen hat's überlebt, weil das Rohr einen Z-Knick bekam, und sofort die Riemenspannung raus war (die Mühle drehte da ja schon nicht mehr).

So.
Toll. Das supergünstige Gaui-Heckrohr war nämlich auf einmal nur noch zum Preis eines Eco-8-Rohres zu haben.
So war das nicht gedacht.
Ich war tief gefrustet, und der Heli stand den ganzen Sommer rum.

Bis... mir eine Angelrute aus GFK in die Hände fiel, eine Steckrute, dreiteilig...
Und das allerbeste: das mittlere Rohr passte!
Ein konisches Rohr hat Vorteile, denn es hat ein besseres Festigkeits- / Gewichtsverhältnis. Es hat dort mehr Material, wo es eine höhere Belastung hat. Und am Ende, wo die Belastungen viel kleiner sind, hat es auch weniger Material, sprich weniger Gewicht.

Mich interessiert das jetzt zwar nicht so sehr, aber die 3D-Fraktion könnte noch von einem weiteren Punkt profitieren: die Riemenspannung kann sich nicht mehr durch verrutschende Heckgetriebegehäuse verstellen...

Warum haben diese "unsere" Helis das nicht längst?
Schwer ist das Rohr auch nicht, selbst in GFK nicht...
Aaalso... Umbauen!




Und das kaputte Heckfahrwerk?
Auch da gab's eine Lösung.

Ein wenig Messingrohr, gebogen& weich gelötet, die Reste vom Heckfahrwerk, ein Federbein aus einem RC-Car, eine Kugelschreiberfeder, Kugelpfannen& -köpfe...

Sieht dann so aus:

das neue Heckfahrwerk

Die Kugelschreiberfeder passte mit ihrer Charakteristik sehr gut, und wanderte auf die Kolbenstange.
Damit sieht die Geschichte auch schlanker aus, als mit den sonst üblichen aussen sitzenden Federn.
Das Fahrwerk federt unter dem Eigengewicht des Hecks bereits leicht ein, wie gewünscht.
Insgesamt arbeitet das Fahrwerk jetzt so gut, dass man den Heli (mit Akku, aber demontierten Hauptrotorblättern) aus gut 1m Höhe fallen lassen kann, ohne dass das Fahrwerk durchschlägt!

Hier noch ein kleines Video vom Heckfahrwerk:
Heckfahrwerk, gefedert


Danach war wieder eine Weile Ruhe im Bierkasten...
Ich war mit Werner zweimal kurz draussen, es gibt aber keine Fotos davon.

In der Zwischenzeit ist dann der Walkera-Gyro ausgezogen, um einem 401er Platz zu machen.
Das Heck gefiel mir mit dem Walkera nicht so richtig.

In Warburg gab es dann genügend Gelegenheiten, mit Werner zu fliegen.
Gelegenheit für Video& Photo.
Leider habe ich nur ein Video, obwohl da etliche gefilmt haben.


Je nun, also, das war der erste Flug mit Werner auf der fly by night 2012 in Warburg: (ich glaube, Mirko (Husi) hat gefilmt)
Video bei RC-Heli-Fan.org

Direktlink

Fotos hab ich auch noch ein paar:

fly by night, 2102 in Warburg fly by night, 2102 in Warburg fly by night, 2102 in Warburg
fly by night, 2102 in Warburg fly by night, 2102 in Warburg fly by night, 2102 in Warburg
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Im übrigen kam immer wieder der Kommentar, ich solle doch noch einen Wurstblinker einbauen...
Also... wie stellt ihr euch das vor? Wurstblinker? Wo soll ich so kleine Würstchen herbekommen? Und wie lange sind die wohl haltbar?
Erstmal keinen Wurstblinker.
Der Bierdosenhalter ist ja auch noch nicht fertig.


Da an der einen oder anderen Stelle von der Stabilität des Heckrohrs gesprochen wurde:

Später entfielen dann auch noch die Abstrebungen, und es hielt immer noch.

Abfluggewicht derzeit: 2300g (gegenüber ~1700 im ursprünglichen Anfangszustand als getunter Eco8, ganz schön fett geworden, der Junge)
Flugzeit mit dem 3000er 4s LiFePo von Crizz ~11min, gegenüber 21min mit 5600er 3s4p LiMnIon...
Also gar kein soo grosser Unterschied, trotz des gestiegenen Gewichts



2012 war ich dann mit Werner, kurz nach meinem heftigen Mopedunfall, mit dem Wernercopter beim schwäbischen Sonderstammtisch zu Besuch. Die Knochen taten weh, aber ich wollte nicht doof rumsitzen. Ich wollte meine Meute treffen, Sonne tanken.... dumm Tüch sabbeln... und... Fliegen.

Zwei Links in die Videothek von RC-Heli-Fan.org:

Direktlink


Direktlink

Hier war ich in Aachen beim Hallenfliegen, anlässlich eines Besuchs bei microHELIS.de

Link auf Youtube:


Ich hatte für die Halle extra die Holzblätter vom Mini-Boy montiert, weil es mir zu gefährlich erschien, mit den Alublättern zu fliegen. Der Nachteil ist im Video gut zu sehen, für meine extrem niedrigen Drehzahlen sind die nicht so richtig geeignet. Gleichwohl sind das ganz prima Blätter, die ich auf meinen Schlüter sehr gerne fliege!

Apropos Drehzahlen:
In der Halle, oder bei nur lauem Lüftchen reichen 900U/min, bei etwas böigerem Wind gehe ich dann bis maximal 1100U/min. Das geht nur mit guten S-Schlag-Blättern.
Ich fliege sehr gern die Alublätter von M-Blade, das sind nach wie vor die besten. Mit diesen habe ich auch meinen persönlichen Rekord von 21 Minuten mit einem 4000er 3s APL von SLS aufgestellt.
Die S-Schlag-Blätter von airTEC fallen da etwas ab. Sie sind auch nicht so leise.
Bezüglich des Fliegens mit dermassen niedrigen Drehzahlen war ein Hinweis von Herrn Plöchinger sehr hilfreich, der ja den Acrobat SE entwickelt hat:
Er teilte mir auf Nachfrage mit, dass die beiden Muttern auf der Blattlagerwelle jeweils um maximal 1,5 Umdrehungen geöffnet werden dürfen, um den Kopf elastischer zu machen. Sonst bekommt man da nämlich ein gar herrliches Wobbeln in den Rotor. Ja, und es funktioniert hervorragend! Ich kann bis auf etwa 800U/min runter.



So flog ich auch im Hunsrück, wo er dann zwecks dreiseitigem Taumelscheibenversagens bei einer engen Kehre in Bodennähe auf der Seite aufschlug.
Der Schaden war nicht sonderlich gross, nur extrem unangenehm:
Die M-Blades: Schrott
Drei HS-81 hatten Karies
Das schöne Heckrohr durch einen Angriff aus dem Hause M-Blades durchgeschnitten.
Kleinere Schäden, wie die verlorene Pedalerie oder das gesplitterte Fass fallen unter Kosmetik...


Werner, am Boden zerstört.


Hier als allererstes ein Riesendankeschön an Hans-Peter (skysurfer), der mir in meiner grossen Not sehr spontan mit Servos weiterhalf!
H.P., ick könnt Dir knutschn dafür!

Das empfindliche Eco8-Hauptzahnrad hat das im übrigen überlebt!

Dann fand ich erstmal kein neues Heckrohr... Bis ich mal in einen Angelshop rein bin, und dort in die Grabbelkiste geschaut habe.
Da stand ganz unauffällig eine 9m Wurfangel aus Kohle rum. Für'n 10er. Wenig gebraucht, keine Beschädigungen.
Die ist aus Rovings in Kreuzlage gewickelt, sehr wenig Harzanteil, ordentliche Wandstärke, und wunderbar leicht. Leichter, als das GFK-Rohr vorher, trotz dickerer Wandung. Also die Goldschmiedesäge ausgepackt, und das passende Rohrstück auf das benötigte Mass gekürzt.
Passte alles ganz wunderprächtig.
Die Abstützungen für's Heck kann ich mir jetzt komplett sparen. Das Rohr ist so steif, dass ich den Heli am Heck waagerecht (wie im Photo oben) anheben kann, ohne dass sich da etwas bewegt. Und 3D wird damit eh nicht geflogen, da bekäme Werner nur Würfelhusten von.

Jo, und damit flog Werner ganz schnell wieder.


Nach den ganzen Abstürzen stellt sich doch bestimmt einer mal die Frage: ja, und was ist mit dem Chassis? Und die Rotorwellen? Die hat er doch nie getauscht, oder reparieren müssen?

Richtig. Das Chassis hat zu keiner Zeit irgendeinen Schaden genommen. Das ist einer von vielen Gründen, weshalb ich auf die Chassis von microHELIS.de schwöre.
Die Rotorwelle(n) sind Auswerferstifte von Hasko, aus einem hochlegierten Werkzeugstahl und gehärtet. Da ging noch nie etwas kaputt.

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...to be continued...
in der freien Wildbahn