MTA4- Umrüstung auf 17mm Radaufnahme
Achtung!
Diese Anleitung beschreibt einen etwas eigenwilligen, aber praktikablen Weg, 17mm-Radmitnehmer in MTA4-Felgen zu bekommen.
Da hier mit Hitze gearbeitet wird, und die Felgen diese sehr lange speichern, besteht Verbrennungsgefahr!
Beim Bohren bitte Schutzbrille tragen.
Der korrekte Umgang mit den erwähnten Werkzeugen wird vorausgesetzt.
Ich beschreibe dies nach bestem Wissen, kann jedoch keine Garantie dafür übernehmen.
Jeder handelt auf eigene Verantwortung.
Bitte seid vorsichtig...
Das Problem:
Seit einiger Zeit besteht das Problem, dass sich nicht mehr nur ständig die Radschrauben lösen,
sondern die Alu-Radmitnehmer sich rundgedreht haben, so daß die Räder gar keinen Halt mehr auf den Mitnehmern finden.
Was tun, sprach Zeus...
Zunächst hatte ich versucht, die Mitnehmer mit verschiedenen Klebern in den Felgen zu fixieren.
Das war nicht von Erfolg gekrönt.
Da ich günstig einen Satz neuer MTA-Räder bekommen hatte, entschied ich mich dafür,
Nägel mit Köpfen zu machen.
17mm-Radaufnahmen sollten es sein.
Da kam es doch gut, daß in meinem Fundus noch ein "Radmitnehmer-Set Super Street 4WD",
von Carson (Art.-Nr. 405002) bereitlag...
Das Problem:
Wie bekomme ich den 17mm-Sechskant in die Felge eingearbeitet?
Mit Hitze!
Zunächst müssen die Felgen auf 12mm aufgebohrt werden. Damit es halbwegs zentrisch wird,
in mehreren Stufen aufbohren.
Dann nehme man einen Lötkolben...
den in einen Schraubstock spannen, so, daß die Lötspitze nach oben zeigt, einen der Mitnehmer aufstecken,
und ein paar Minuten warten, bis sich das Aluteil genügend erhitzt hat.
Dann die Felge auf den Mitnehmer stecken, und warten, bis der Kunstoff anfängt,
Geräusche von sich zu geben (das summt etwas)
Vorsichtig herabdrücken, gerade so weit, daß das Gewinde mit der Vorderseite der Felge abschließt.
Die Felge schnell abziehen, auf eine hitzefeste Unterlage legen, und den Mitnehmer herausdrücken.
Den Mitnehmer sofort wieder auf den Lötkolben stecken.
In der Felgenbohrung ist jetzt ein Grat, den muß man mit einem Dreikantschaber,
oder einem anderen scharfen Werkzeug, noch während das alles warm ist, entfernen.
Das Spiel wird jetzt mit den restlichen drei Felgen wiederholt.
Die gerade bearbeiteten Felgen müssen zwischendurch abkühlen.
Und immer schön den Mitnehmer auf Temperatur halten!
Kunstoffrückstände an diesem entfernt man am besten im warmen Zustand mit einer Messingbürste.
Sind alle vier Felgen so vorbereitet, wiederholt sich der Vorgang.
Diesmal ist es etwas komplizierter, der Mitnehmer muß (heiß wie er ist, mit einer Zange packen)
korrekt in den bereits in die Felge gedrückten Sechskant gesetzt werden,
dann sofort wieder auf den Lötkolben setzen, und wieder warten.
Jetzt schon mal eine der blauen Radmuttern und einen passenden Schlüssel bereitlegen.
Sobald das Gewinde des Mitnehmers etwa 2-3 Gänge aus der Felge schaut,
die Radmutter aufsetzen (muß schnell gehen, sonst verbrennt man sich die Finger), und leicht(!) anziehen.
Rad vom Lötkolben sofort entfernen, und einen Augenblick warten, bis der Kunstoff fest wird.
Dann die Radmutter entfernen, und den Mitnehmer herausdrücken, und wieder aufheizen.
Mit diesem Zwischenschritt erreicht man, dass der Mitnehmer gerade in die Felge gezogen wird,
sie nachher also nicht eiert (das tun schon die Reifen)
Dieser Schritt wird noch einmal wiederholt, den Felgen dabei immer genügend Zeit zum Abkühlen geben.
Sind die Felgen fertig, geht es daran, die Mitnehmer zum MTA kompatibel zu gestalten.
Die Bohrungen, Fräsungen und Gewinde passen ja nicht.
Zunächst werden die Mitnehmer aufgebohrt
Dies sollte wieder Stufenweise geschehen, um ein Verlaufen des Bohrers zu verhindern.
Wichtig ist dabei, dass die Mitnehmer senkrecht eingespannt werden.
Das kann man in der Ständerborhmaschine ganz einfach prüfen,
indem man einen passenden Bohrer (4mm) einspannt, ihn langsam laufen läßt und die Spindel absenkt.
Dann in zwei Stufen auf 5mm aufbohren, anschließend eine Stufenbohrung mit 6mm anbringen, so,
daß der Mitnehmer (ohne Stift aufgesetzt) gerade bis zum Lager aufgeschoben werden kann
(es soll minimal Luft verbleiben, sonst werden die Lager verspannt und zerstört)
Jetzt muss noch der Schlitz für den Stift angepaßt werden.
Das geschieht mit einem zylindrischen Fräser.
Der Schlitz muß länger und breiter werden.
Ist das alles korrekt, werden noch die vier kleinen Mutterhülsen bearbeitet.
Sie werden längs durchbohrt, auf 4,3mm aufgebohrt, und ein Gewinde M5 eingeschnitten.
Das Ergebnis schaut dann so aus: